Il y a dix-huits jours, nous fêtions le 716ème anniversaire de la Suisse. Nous fêtions 716 années d’engagement pour l’indépendance et l’autodétermination. Et nous fêtions – ce qu’on oublie parfois…
Bundesrat Samuel Schmid, Rüti bei Büren (BE)
Etre reconnaissants
Monsieur le Président du parti,
Monsieur le Conseiller fédéral,
Chère famille UDC,
Il y a dix-huits jours, nous fêtions le 716ème anniversaire de la Suisse. Nous fêtions 716
années d’engagement pour l’indépendance et l’autodétermination. Et nous fêtions – ce qu’on
oublie parfois – plus de 150 ans de paix ininterrompue dans notre pays. Un peuple qui a pu
croître aussi longtemps dans la prospérité et la liberté peut être reconnaissant. Aussi le 2
août, aussi le 18 août. C’est pourquoi nous remercions tout particulièrement les
innombrables générations qui, avant nous, ont écrit, l’une après l’autre, les pages d’un livre
que l’on pourrait intituler « La Suisse: l’histoire d’un succès ». Et nous remercions aussi toutes
celles et ceux qui, aujourd’hui et demain, contribuent et contribueront à en écrire la suite.
Je pense tout spécialement à celles et à ceux qui, à l’écart des feux de l’actualité, donnent le
meilleur d’elles-mêmes et d’eux-mêmes pour notre société. A toutes celles et ceux qui en
font plus que les autres – dans quelque domaine que ce soit. Ils méritent notre
reconnaissance. C’est à eux que la Suisse doit son succès!
Meine Damen und Herren,
Wenn wir uns die Geschichte der Schweiz immer wieder bewusst machen, sie uns immer
wieder bewusst vor Augen führen, lehrt uns dies Dankbarkeit. Dankbarkeit insbesondere
auch für die Leistungen unserer Vorfahren. Auf ihrer Arbeit fussen die Tugenden, die unser
Land heute auszeichnen:
Auf diesen Tugenden basiert der Erfolg der Schweiz!
Erfolg ist ein Produkt
Aber genau dieser Erfolg ist kein stabiler Zustand. Sondern das Produkt aus Leistung, Fleiss, Durchstehvermögen, Offenheit, Fortbildung, Gesundheit und auch Glück. Den Erfolg
erarbeiten und behalten, diese Herausforderung ist nicht ohne Anstrengung zu bewältigen.
Und vor allem kann es nicht ohne den Verzicht auf Liebgewordenes gehen. Die SVP weiss
das. Und es wird auch allgemein anerkannt. Zu häufig glaubt man allerdings, es gehe nur die anderen an. Das greift zu kurz. Jede und jeder hat seine persönliche Verantwortung und
nach seinen Möglichkeiten auch Verantwortung für das Gesamte wahrzunehmen. Das
können nicht alle in gleichem Masse. Und nicht alle können gleich erfolgreich sein. Talente
sind verschieden. Gesundheit ist nicht allen gegeben. Das Schicksal spielt manchmal übel
mit.
Aber Erfolg darf trotz allem nicht Wenigen vorbehalten sein. Die Gesellschaft muss daran
teilhaben können – die politische Gemeinschaft gerät sonst in Schieflage. Eines der
Erfolgsgeheimnisse unseres Landes ist das Prinzip des Ausgleichs – ohne uns damit der
Pflicht der Eigenverantwortung zu entheben. Kein Ausgleich zugunsten von Profiteuren. Aber
Ausgleich so, dass sich die Gesellschaft nicht in Klassen teilt. Die Basis dafür liegt im
gesellschaftlichen Schulterschluss. Das war vor hunderten Jahren in der Schweiz schon so.
Erinnern Sie sich an die genossenschaftlichen Systeme der Urschweiz. Keine Vögte –
Wohlstand für das Volk!
Zu unseren Staatszielen gehört die Förderung der Wohlfahrt für alle. Nicht zum Schutz der
Faulen – aber zur Sicherheit der echt Bedürftigen. Das Streben nach Wohlfahrt – auch das
individuelle – hat eine Gemeinschaftskomponente: echter Erfolg lässt auch andere erfolgreich sein. Deshalb darf das Gemeinwohl, der Staat, darf die Schweiz nie zu etwas abstraktem, unpersönlichem werden. Eidgenossenschaft muss in uns sein.
Einstehen für unsere Werte
Patriotismus und das laute Anrufen schweizerischer Werte haben in diesen Monaten vor den
Wahlen allgemein Konjunktur. Unser Bekenntnis zur Schweiz muss stets ein natürliches
bleiben. Wie die Achtung vor unseren Mitmenschen uns stets zu begleiten hat. Es ist
demgegenüber ein falsches Verständnis, wenn man in einer zur Schau gestellten Liebe zum
Land allein schon eine Qualifikation, eine Auszeichnung, etwas Elitäres sieht. Das Schweizer Kreuz ist ein Zeichen der Identität.
Aber es gewinnt seine wahre Bedeutung erst, wenn man darunter ein Bekenntnis versteht.
Deshalb bin ich in der SVP. Bekennen heisst Engagement beweisen. Sich zu engagieren für
Werte, wie sie in unserer Verfassung stehen:
Einstehen für die Unabhängigkeit. Die Sicherheit der Eidgenossenschaft. Den Ausgleich
innerhalb der Gesellschaft. Den inneren Zusammenhalt des Landes.
Einstehen für die Wahrung der Rechte der Menschen in unserem Land oder für den Respekt
vor der Schöpfung.
Wir treten weltweit ein für solche Ideale als neutraler Staat mit verschiedenen Sprachen und
Kulturen. Wir sind es gewohnt, auf Minderheiten Rücksicht zu nehmen. Wir stehen zu einem
austarierten, gelegentlich auch komplexen System, das grösstmögliche Chancen für die
Menschen in diesem Land bietet – und uns dabei aber auch zum Respekt verpflichtet.
Respekt erfordert Gegenseitigkeit
Wobei jemandem Respekt zu zollen eine sittliche Grundhaltung ist, die mit der
wechselseitigen Anerkennung von Unterschieden und Distanzen zwischen den Menschen
einhergeht. Respekt bedeutet nicht einseitige Rücksichtnahme. Respekt ist vielmehr eine
Tugend der Gegenseitigkeit. Diese Gegenseitigkeit immer und immer wieder einzufordern –
beim Gegenüber, aber auch bei uns selber -, ist unsere Pflicht.
Freiheit und Solidarität
Meine Damen und Herren,
Als Glieder dieser Eidgenossenschaft stehen wir längst in einem Vertragsverhältnis: Nämlich im Bekenntnis zu unserer Verfassung!
Im Artikel 2 Bundesverfassung lesen Sie vom Schutz der Freiheit und der Rechte, der
Unabhängigkeit und Sicherheit, von der Förderung der Wohlfahrt, dem inneren
Zusammenhalt, unserer Vielfalt oder der möglichst grossen Chancengleichheit. Dem muss
unser Bekenntnis gelten. So fördern wir den Mittelstand – eine Lebensauffassung. Das hat
politische Konsequenzen.
Ja! Treten wir weiter ein für Freiheit und Unabhängigkeit.
Ja! Treten wir ein für die vollumfängliche Einhaltung unserer sittlichen Grundlagen.
Ja! Treten wir auch ein, damit die Belastung für jedes Einzelne nicht zu gross wird.
Aber eine Gesellschaft besteht aus mehr als schwarz und weiss, aus mehr als Himmel und
Hölle! Vergessen wir deshalb nicht, was Eidgenossenschaft bedeutet. Eidgenossenschaft
verlangt, die Stärke des Volkes am Wohl der Schwachen zu messen. Eidgenossenschaft
verlangt, dass wir uns alle engagieren, unsere Sicherheit zu schützen und die gemeinsame
Wohlfahrt zu fördern.
Und Eidgenossenschaft verlangt die Verbindung von Freiheit und Solidarität.
Ohne dies geht es nicht. Denn was haben sie beschlossen 1291? PROMISERUNT INVICEM
SIBI AS-SISTERE AUXILIO. So steht es wörtlich im Bundesbrief: sie haben sich
gegenseitigen Beistand versprochen. Ohne Freiheit und Rechte des Einzelnen – auch des
Anderen – ist ein solcher Beistand nichts. Und ohne einen solchen versprochenen Beistand
kann es Freiheit und Rechte des Einzelnen nicht geben.
Deshalb bedeutet Eidgenossenschaft die Verbindung von Freiheit und Solidarität!